Siebter Teil: Athen


31. Mai 

 Der nächste Morgen steht schon ganz im Zeichen des Abschiednehmens. Wir wollen nicht so spät losfahren, da wir heute Nachmittag bereits unseren Sightseeing-Bummel in Athen eingeplant haben. Gegen 10 fahren wir unter heftigem Winken in Arkitsa los. Athena hat versprochen, demnächst einmal nach Deutschland zu kommen, aber so recht glauben können wir es nicht. Wann werden wir uns wohl wiedersehen?

Mittags kommen wir in Athen an und finden problemlos den Campingplatz „Athens“, der an der Hauptverbindungsstraße nach Korinth liegt. Der Platz ist zwar nicht gerade zum Träumen schön und bietet überhaupt nichts, aber er liegt ziemlich zentral, hat eine Bushaltestelle „vor der Haustür“ und Olivenbäume, die ein wenig Schatten spenden.

 

Ein Swimmingpool, in dem man sich zischend versenken könnte, wäre jetzt was Feines, denke ich schweißgebadet beim Umziehen zum Sightseeing. Nicht jammern, Gabi, du wolltest doch Sonne haben – hier ist sie!

Manchmal ist Bier nicht nur ein Nahrungsmittel, sondern auch ein Lebensretter!

Nachdem unsere Männer lebensrettende Maßnahmen ergriffen haben, kann unsere Athen-Besichtigung beginnen. Mit einer Taxe, die wir per Handzeichen vor dem Campingplatz anhalten, fahren wir bis an den Aufgang zur Akropolis heran (6 € für 4 Personen – dafür kann man nicht Bus fahren!). 

Athen neugriechisch Athênai, Hauptstadt von Griechenland und des Bezirks Attika, in einer Küstenebene des Saronischen Golfs, von Bergen umgeben; 784 000 Einwohner, mit Vororten 2,9 Mio. Einwohner, Agglomeration insgesamt 3,1 Mio. Einwohner; Mittelpunkt des geistigen und wirtschaftlichen Lebens Griechenlands; Sitz eines katholischen Erzbischofs und griechisch-orthodoxen Metropoliten; Universität (1837), Technische u. a. Hochschulen, Akademie der Wissenschaften, Nationalbibliothek, Nationales Archäologisches Museum; Akropolis als historischer Mittelpunkt des Landes (1987 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt); königliches Schloss, römisch-katholische Kathedrale, Altes Parlament, Agora (historischer Marktplatz), Tempel Theseion, Olympieion; Industriezentrum, u. a. chemische Industrie, Erdölraffinerie und Werften; Flughafen; 1896 erste Olympische Spiele der Neuzeit; 2004 Austragungsort der Olympischen Sommerspiele.

Das alte Athen entstand um die der Sage nach von König Kekrops erbaute Akropolis und dehnte sich in die Ebene aus. Theseus wird die Vereinigung der 12 Städte Attikas zu einem Stadtstaat mit Athen als Hauptstadt zugeschrieben; 800- 400 v. Chr. blühende keramische Industrie, Speiseölexport.

Die ursprüngliche Herrschaft von Königen dürfte nach und nach in die aristokratische Regierungsform der Archonten übergegangen sein. Um 624 v. Chr. legte Drakon die für ihre "drakonische Strenge" sprichwörtlich gewordenen Gesetze der Athener schriftlich nieder. Solon milderte 594/93 v. Chr. diese Gesetze bei gleichzeitiger Einführung einer Verfassungs- und Sozialreform. Die dennoch fortdauernden Spannungen ebneten dem von extrem demokratischen Kräften gestützten Peisistratos ab 561 v. Chr. den Weg zur Alleinherrschaft (Tyrannis); erst nach Vertreibung seines Sohnes Hippias 510 v. Chr. schuf Kleisthenes die athenische Demokratie.

Nach Unterstützung des Ionischen Aufstands und nach dem Sieg bei Marathon 490 v. Chr. in den Perserkriegen wurde Athen zweimal zerstört. Trotzdem gewannen die Athener die Vormachtstellung in Hellas und gründete den Attischen Seebund; gleichzeitig erlebte es um 450 v. Chr. unter Perikles seine höchste Kulturblüte. Die Umwandlung des Seebunds in ein attisches Reich unter Athens Herrschaft stieß jedoch auf die wachsende Opposition der Bundesgenossen. So konnten die Spartaner Athen im Peloponnesischen Krieg 431- 404 v. Chr. eine vernichtende Niederlage bereiten. Nach der Befreiung von Spartas Oberherrschaft und erneutem, besonders wirtschaftlichem Aufstieg geriet Athen trotz anfangs erfolgreichen Widerstands seit 338 v. Chr. mehr und mehr unter makedonische Vorherrschaft. 86 v. Chr. brachten die Römer die Stadt in ihre Gewalt; zur Zeit des Kaisers Hadrian (117-138 n. Chr.) erlebte Athen eine erneute Blüte. Politisch war es indessen längst bedeutungslos; nach Schließung seiner Akademie durch Kaiser Iustinian 529 n. Chr. sank es zur Provinzstadt herab. Nach Zerfall des Byzantinischen Reichs stand Athen wie das übrige Griechenland lange unter türkischer Herrschaft und ist seit 1833 Hauptstadt des neuen griechischen Staats.

Athen ist erst in den letzten 150 Jahren zu einer Großstadt gewachsen. Anfang des 19. Jahrhunderts hatte es gerade mal 6000 Einwohner. Heute lebt fast ein Viertel der griechischen Bevölkerung im unmittelbaren Einzugsbereich der Hauptstadt.

Die Stadt besteht aus hunderten von Dörfern, die in den letzten Jahrzehnten zusammengewachsen sind. Das eigentliche Zentrum befindet sich ja nur um die Akropolis und den Lycabettushügel. Das gesamte Stadtgebiet dehnt sich jedoch aus bis zu den Bergen Parnitha (1.400 m), Pendeli (1.200 m) und Hymettus (1.100 m) und weiter zu den Küsten des saronischen Golfes bis Glyfada, Vouliagmeni, Varkisa. Die Insel Aegina gehört ebenfalls zu Athen. Im Norden dehnt sich die Stadt bis zum euboeischen Golf mit Nea Makri, Rafina, Loutsa und Porto Rafti aus.

Im Winter hat Athen mehr als 5 Mill. Einwohner, da viele Griechen aus der Provinz über den Winter in ihre Athener Wohnungen übersiedeln. Im Sommer (Juli bis Mitte September) sind dafür nur max. 2 Mill. Einwohner in der Stadt, da die Mehrheit wieder zu den Küsten aussiedelt. Das bedeutet, dass die meisten Athener 3 oder mehrere Wohnungen haben, auch auf den Inseln oder auf dem Peloponnes. 2 Monate Urlaub im Sommer ist das Minimum für die Mehrheit.

Der Preis für den Rundgang über die Akropolis lässt unsere sparsamen Herzen dann allerdings vor Empörung klopfen: 12 € pro Person! Die nehmen’s von den Lebendigen,  müssen wohl noch viel sanieren in ihrer Hauptstadt bis 2004. - Was können wir dafür, dass die Griechen im nächsten Jahr die olympischen Spiele aus-richten?

Obendrein darf Don Pepe sich nicht in griechischer Geschichte fortbilden, man lässt ihn nicht auf die Akropolis. So müssen Ulla und Hardy warten, bis wir vom Sightseeing zurückkehren und den armen Pepe übernehmen.

Die Akropolis von Athen ist das Wahrzeichen und der optische Glanzpunkt der griechischen Haupt-stadt, ein Ensemble antiker Bauwerke, die auf einem Kalkberg über der Stadt errichtet wurden. Alle heute erhaltenen Gebäude sind im 5. Jahrhundert v. Chr. entstanden, als Athen eine kulturelle und politische Blüte erlebte. Zu dieser Zeit diente die Akropolis als Kultstätte für die Stadtgöttin Athene.
 

Geschichte der Akropolis

Bis ins 6. Jahrhundert v. Chr. war die Akropolis mit der Siedlung Athen identisch. Auch andere antike Gemeinwesen wurden in der Regel zum Schutz vor Angreifern auf isoliert liegenden Bergen erbaut; das altgriechische Wort "Akropolis" bedeutet übersetzt "Oberstadt". Erst im Zuge der Stadtentwicklung wurden auch der Hang und die umliegenden Flächen für Wohnbauten genutzt. Die Akropolis erhielt dann eine besondere Funktion, etwa als Festung, Residenz oder als Tempelbezirk.

Der Burgberg von Athen, ein Kalksteinfelsen mit flachem Rücken und steilen Hängen, der sich zwischen zwei Bachtäler schiebt, wurde bereits in der Jungsteinzeit besiedelt. In mykenischer Zeit hatte hier der König seinen Sitz. Etwa um 1250 v. Chr. wurde der Gipfelbezirk mit einer gewaltigen Mauer umgeben, von der Überreste bis heute erhalten sind. So entstand ein ummauertes Areal, das in seiner Größe sogar die Stadt Mykene übertraf.

Etwa 680 v. Chr. wurde der Palast abgerissen und stattdessen ein Tempel errichtet. In der Folgezeit entstanden zahlreiche weitere Heiligtümer, darunter um 580 v. Chr. der Alte Athenetempel, ein schlichter, mit weißem Stuck überzogener Kalksteinbau, in dessen Frontgiebel der Sagenheld Herakles im Ringkampf mit Triton sowie der Gott Proteus dargestellt waren. Diese Kultstätte erhielt um 520 v. Chr. eine Ringhalle aus Marmor, deren Giebelfeld eine Darstellung von Athena im Kampf mit den Giganten schmückte. Im Jahr 480 v. Chr. wurde die gesamte Akropolis von den Persern, die im Krieg mit Athen standen, zerstört.

Beim bald darauf in Angriff genommenen Wiederaufbau fanden die Trümmer Verwendung; dazu gehörten Teile der Bauten wie auch Reste von Votivfiguren, die vorher teils in den Tempeln, teils locker verstreut im Freien aufgestellt waren. Mit dem "Perserschutt" wurde dann eine künstliche Terrasse aufgeschüttet und so das Areal der Burg vergrößert.

Unter dem athenischen Staatsmann Perikles (Regierungszeit 459-429 v. Chr.) entstanden die bis heute erhaltenen Bauten der neuen Akropolis: der Parthenon, die Propyläen, das Erechtheion und der Nike-Tempel. Die Gelder stammten von den griechischen Staaten, die sich 477 v. Chr. unter Führung Athens zum Attisch-Delischen Seebund zusammengeschlossen hatten, um gemeinsam gegen die Perser vorzugehen.

Hatten sich auf der alten Akropolis auch zahlreiche profane Bauten gedrängt, so konzentrierte man sich beim Wiederaufbau nun ganz auf die Kultstätten. Die gesamte Fläche wurde nun zum heiligen Bezirk Athenes. Der Kult für die Stadtgöttin spielte auch deshalb eine besondere Rolle, weil in dem mittlerweile als Demokratie organisierten Athen, das als Staat keine repräsentative Spitze besaß, Athene den Staatsgedanken verkörperte. Sie war die eigentliche Herrin des attischen Reiches, das sich durch die prachtvollen Bauten der Akropolis selbst feierte.

In der Kunstgeschichte wird der Beginn der klassischen Periode der griechischen Antike mit dem Regierungsantritt des Perikles gesetzt. Typische Merkmale der klassischen Zeit, die sich auch in den Bauten auf der Akropolis finden, sind u. a. die Abhängigkeit aller Maße voneinander - jeder Teil dient harmonisch dem Ganzen - die Mischung von dorischer und ionischer Säulenordnung, die leichte "Schwellung" der Säulen sowie die leichte Neigung der Säulen und Wände nach innen und die leichte Aufwölbung des Gebälks; sie wirken der perspektivischen Verzerrung durch die Betrachtung von unten entgegen.

Der Neuaufbau der Akropolis erfolgte unter der Leitung des attischen Bildhauers Phidias, der bereits zu Lebzeiten hohes Ansehen genoss und ein Freund des Perikles war. Phidias nahm nicht nur Einfluss auf die Gestaltung vieler Skulpturen, er hatte auch die Oberleitung über die Architekten und scheint ein glänzender Organisator und eine dominante Persönlichkeit gewesen zu sein. Lange als genialer Künstler von den Athenern gefeiert, fand er der Überlieferung nach ein unrühmliches Ende: Nachdem man ihn wegen Unterschlagung von Gold - vielleicht auch wegen "Gottlosigkeit" - angeklagt hatte, soll er im Gefängnis gestorben sein.

Der Parthenon

Phidias' Athene-Statue wurde im ummauerten Hauptraum, der Cella, des Parthenons aufgestellt, des Tempels für die jungfräuliche Athene - die wörtliche Übersetzung von "Parthenon" lautet "Jungfrauengemach". In vielerlei Hinsicht ist dieser Tempel, der zwischen 447 und 432 entstand, ein Bau der Superlative: Er besteht nicht nur vollständig aus feinem, besonders gut zu bearbeitendem pentelischem Marmor, er erhielt auch den umfänglichsten dekorativen Schmuck aller antiken Kultstätten: Skulpturen zierten die beiden Giebel, Reliefs die 92 Metopen, also die quadratischen Platten im Gebälk, und ein mehr als 160 m langer Relieffries zog sich an der Außenseite der Mauer entlang.

Vom heute erhaltenen plastischen Schmuck des Parthenons zieren nur noch wenige Fragmente das Gebäude. Ein Großteil wurde bereits 1816 von Lord Elgin nach Großbritannien gebracht und gehört heute zum Bestand des British Museum in London; andere Teile gelangten nach Paris in den Louvre oder ins Akropolis-Museum auf dem Burgberg. Lediglich in der Skulpturenhalle in Basel lässt sich anhand von Kopien ein Gesamteindruck von der Bauplastik des Parthenons gewinnen.

Auch ohne den vollständigen Figurenschmuck beeindruckt dieser Bau durch seine vollendete Harmonie und die geschlossene Wirkung. Alle Maße zwischen den Bauteilen stehen im Verhältnis 4:9. Acht dorische Säulen an den Schmal- und 17 an den Längsseiten (statt wie bei früheren Tempeln sechs und 13) fügen sich zur Ringhalle, welche die Cella, den früheren Standort der monumentalen Athene-Figur, umgibt. Die leichte Innenneigung und die Schwellung der Säulen, die etwas dickeren Ecksäulen, die Stufen, die eine sanfte Wölbung bilden, die geringe Aufwölbung des Gebälks - alle diese optischen Eingriffe sorgen dafür, dass das Gebäude trotz seiner Größe leicht wirkt und zu atmen scheint.

In den Jahren 437 bis 431 v. Chr. erhielt die Akropolis mit den Propyläen eine eindrucksvolle und repräsentative Eingangsanlage. Flankiert von niedrigeren, dem Gelände entsprechend asymmetrisch angelegten Flügelbauten, öffnet sich dem Besucher, wenn er die letzten Stufen zur Akropolis erklommen hat, eine monumentale Tempelfront mit sechs Säulen und einem Giebeldach über dieser Fronthalle.

Im Innern entspricht dem eine Dreigliederung mit einem Durchgang, der zum Haupttor hin ansteigt, und je einer breiten Halle links und rechts. Zum Tempelbezirk hin schließt sich wiederum eine Torhalle an.

Mit dem Ausbruch des Peleponnesischen Krieges im Jahr 431 wurde die Bautätigkeit auf der Akropolis zunächst eingestellt. Erst nach dem Nikasfrieden 421, elf Jahre nach der Fertigstellung des Parthenons, entschloss man sich zur Neugestaltung des notdürftig wiederhergestellten alten Athenetempels und der nördlich anschließenden Heiligtümer.

An der Stelle, wo der griechischen Sage nach Athene und Poseidon ihren Kampf um die Vorherrschaft in Attika austrugen, wurde bis 406 aus Marmor Erechtheion erbaut. In ihm waren mehrere Kultstätten untergebracht, und entsprechend ungewöhnlich ist der Grundriss dieses Baus.

Mit dem Ausbruch des Peleponnesischen Krieges im Jahr 431 wurde die Bautätigkeit auf der Akropolis zunächst eingestellt. Erst nach dem Nikasfrieden 421, elf Jahre nach der Fertigstellung des Parthenons, entschloss man sich zur Neugestaltung des notdürftig wiederhergestellten alten Athenetempels und der nördlich anschließenden Heiligtümer.

An der Stelle, wo der griechischen Sage nach Athene und Poseidon ihren Kampf um die Vorherrschaft in Attika austrugen, wurde bis 406 aus Marmor Erechtheion erbaut. In ihm waren mehrere Kultstätten untergebracht, und entsprechend ungewöhnlich ist der Grundriss dieses Baus. 

Eindrucksvollster Schmuck des Erechtheions sind die sechs bekleideten Mädchenfiguren (Koren), welche scheinbar mühelos das Dach der Korenhalle tragen. Auch bei diesen Figuren sind die Originale durch Kopien ersetzt: Eine Kore nahm Lord Elgin für das British Museum mit, die fünf anderen wurden 1979 ins Akropolis-Museum verbracht, um sie vor weiteren Umweltschäden zu schützen.

 

Südlich der Propyläen erblickt man den Tempel der Athena Nike (Nike-Tempel), der um 420 vor Christus erbaut wurde und an die griechischen Siege über die Perser erinnern sollte. In seinem Inneren stand das Kultbild der Siegesgöttin Athene, der Göttin des Krieges und der Weisheit, die als Stadtbehüten Athens verehrt wurde. Der kleine Tempel wurde von den Türken 1687 abgetragen, dann 1835 und nochmals 1941 restauriert.

 

Unser Gang über die Akropolis ist geprägt von vielen schönen, aber auch wehmütigen Erinnerungen: Hier hatten unsere 4 Kinder 1981 noch kein größeres Interesse, als zwischen den antiken Steinen Blümchen zu pflücken oder auf steinernen Löwen zu reiten. Vier Jahre später war dann bei Fredi schon das Interesse an den alten Griechen geweckt, und er ging mit offenen Augen herum und erlebte Geschichte live „das hab ich in unserem Geschichtsbuch gesehen...“

2003

1981

Der Blick über die rundum bis zum Horizont reichende weiße Stadt Athen ist auch diesmal wieder überwältigend. Zumindest von hier oben kann man sich der Illusion hingeben, dass Athen gar nicht so schmutzig ist.

 

Nachdem auch Ulla und Hardy ihren Rundgang über die Akropolis absolviert haben, spazieren wir gemächlich zur Plaka.

Die Plaka ist die im 19. Jh. entstandene Altstadt des neuen Athens. In den engen Gässchen herrscht immer ein buntes Treiben, das allerdings stark von den Touristen geprägt wird: Es gibt unzählige Läden mit Souvenir-Artikeln (vorwiegend Ramsch der schlimmsten Sorte), Boutiquen (mit teuren Primitivklamöttchen), Juweliergeschäfte und alle Arten von Gastronomie.

Kaufen muss man hier ganz sicher nichts, allenfalls in einem der Lokale sitzen, etwas essen oder trinken und dem geschäftigen Treiben zuschauen.

Nördlich der Akropolis, in der Altstadt (Pláka) steht ganz unauffällig der Turm der Winde, ein achteckiger, 12 m hoher Bau, der nach 8 Himmelsrichtungen die entsprechenden Winde zeigt.

 

 

Westlich des Turms der Winde schließt sich die Agora an, der antike Marktplatz Athens, Zentrum des öffentlichen und geschäftlichen Lebens der Athener mit den entsprechenden Gebäuden, unter diesen die Stoa des Attalos, von König Attalos von Pergamon (159-138 v. Chr.) erbaut, die heute, nach ihrer Wiederherstellung, als Museum genutzt wird. Sie enthält interessante Funde aus dem Bereich der Agora.

Ebenfalls in der Plaka stehen die Mitropoliskirchen. Die Kleine Mitropolis stammt aus dem 12. Jh., die Große Mitropolis wurde 1842 bis 1862 erbaut. In Erinnerung an das ehemalige Kloster an dieser Stelle wird sie auch Agios Nikolaos genannt. Das Mosaik über dem Hauptportal stellt die Verkündigung Mariens dar.

Ein weiteres Sightseeing-Muss in der Plaka ist der Hadriansbogen (Ecke Amalias und Vasilissis Olgas, Plaka), der vermutlich im 2. Jh. n. Chr. von den Athenern für den römischen Kaiser Hadrian errichtet wurde und die Grenze zwischen dem alt-griechischen und dem neu errichteten römischen Teil Athens markierte.

Er ist das wichtigste römische Monument  Athens und soll bis zu den Olympischen Spielen in der griechischen Hauptstadt 2004 saniert werden, weil er durch die Luftverschmutzung schwer beschädigt ist.

Unweit des Hadriansbogens entdecken wir die Säulenrelikte des Tempels des olympischen Zeus (unten), der in seinen Ausmaßen selbst den Parthenon übertraf und der größte Griechenlands war.

Mit seinem Bau wurde im 6. Jh. V. Chr. begonnen unter dem Tyrannen Peisistratos, der den Bau forcierte, um sich beim Volk beliebt zu machen. Fertig gestellt wurde der Tempel allerdings erst 650 Jahre später, und der römische Kaiser Hadrian weihte ihn 132 n. Chr. ein. 

Beinahe übersehen hätten wir dann das Lysikrates Denkmal, das am Anfang der Tripodon Strasse steht. Es wird von den heutigen Athenern auch "Laterne des Diogenes" genannt, ist aber in Wirklichkeit nur der Sockel für den Preis aus einem Theaterwettbewerb, den der Chorleiter Lysikrates 334 v. Chr. gewonnen hatte.

Am späten Nachmittag erhebt sich bei uns ein unüberhörbares Magenknurren, und wir lassen unsere Augen schweifen, ob wir nicht irgendwo ein hübsches Lokal finden.  Nach unserem Reinfall in Venedig sind wir gewappnet für den üblichen Touristennepp und schauen uns erst einmal die überall ausliegenden Speisekarten an.

Gegenüber dem Cine Paris, einem der bei den Athenern beliebten Sommerkinos, entdecken wir schließlich einige ansprechende Straßenlokale  und lassen uns nach eingehendem Kartenstudium erleichtert auf den gemütlichen Korbsesseln nieder.

Das Essen ist lecker und nicht so teuer wie in Venedig, aber sicherlich auch nicht gerade preiswert. Unsere Freunde denken mit Wehmut an Spaniens El Dorado, wo man futtern und suffen kann und beim Bezahlen anschließend fast noch was herausbekommt. Na ja – oder so oder auch nicht, jedenfalls so ähnlich.

Unseren Heimweg zurück zum Campingplatz treten wir anschließend wieder mit einem Taxi an. Auch diesmal stellen wir fest: Mit dem Bus wäre es teurer gewesen.

Fortsetzung: Monastiraki - Straße von Korinth - Peleponnes: Epidaurus - Tolo