Familientour in die Sächsische Schweiz

Zum 75ten und zum 80ten von Mutter und Tante haben wir uns – gemeinsam mit Bruder und Schwägerin mal etwas anderes einfallen lassen: siehe oben

Die jüngere Generation (aber auch schon "Uhus" = unter hundert) übernachtet im Wohnmobil, die ältere im Hotel. Unser Standort ist Rathen, weil hier das Elbsandsteingebirge unserer Meinung nach am schönsten ist – und natürlich wegen der Rathener Felsenbühne.

Schon im Februar haben wir alles geplant und gebucht – immer noch zu spät wie sich herausstellen sollte. Im September ist im Elbsandsteingebirge Hochsaison – was ich jetzt weiß.

Das Elbsandsteingebirge ist ein kleiner Landstrich, der, an der Elbe gelegen, sich östlich von Dresden bis nach Böhmen hin erstreckt. Eis und Wasser haben vor langer Zeit eigenwillig geformte Felsen hinterlassen. Als die Schweizer Maler Anton Graff und Adrian Zingg im Jahre 1766 diese Landschaft besuchten, sollen sie ihr begeistert den Namen "Sächsische Schweiz" gegeben haben. Seither hat diese Idylle aus Felsen, Wäldern und Wasser viele Dichter, Maler und Musiker zu künstlerischen Werken und Nachbildungen angeregt. Auch als Fassadenwerkstoff für Kirchen, Schlösser oder Burgen wurde der Sandstein weltberühmt und gab den Einheimischen Arbeit und Brot. Heute bietet die Sächsische Schweiz vielen Touristen Erholung und Entspannung und herrliche Naturerlebnisse auf Wanderungen und Klettertouren.

Donnerstag, 7. September 2000

Bei ziemlich schmuddeligem Wetter fahren wir morgens los, erst einmal Richtung Recklinghausen, um unsere Tante abzuholen. Der Himmel ist grau, es pieselt stetig gegen unsere Windschutzscheibe, der Verkehr ist dicht, aber wir sind trotzdem froh, wieder mit unserem Hiram on tour zu sein.

Wie weit wir heute fahren werden, wissen wir noch nicht. Wir haben Zeit, die anderen kommen erst morgen. Als wir   im Thüringer Wald angekommen sind, kommt endlich zum ersten Mal die Sonne heraus, und wir entscheiden uns spontan, von der Autobahn abzufahren und der schönen alten Stadt Schmalkalden einen Besuch abzustatten ( http://www.altkreis-schmalkalden.de ). Dabei erfahren wir, dass Schmalkalden u.a. die Partnerstadt von Recklinghausen ist und unsere Tante es noch nicht kennt.

Ein kleiner Stadtrundgang führt uns vorbei an den wunderschönen alten Fachwerkhäusern des Ortes.

Erstmals wurde Schmalkalden im Jahr 874 urkundlich erwähnt. Historisch bedeutsam war das Wirken von Martin Luther. Im Mittelpunkt der europäischen Politik stand die Stadt (damals hessische Enklave und zweitgrößte Stadt Hessens), als sich die protestantischen Stände gegen den katholischen Kaiser Karl V. im Schmalkaldischen Bund (1530) zusammenschlossen. Zur bedeu- tendsten Tagung des Bundes 1537 legte Martin Luther seine "Schmalkaldischen Artikel" vor, die 1580 Bekenntnisschrift der evangelischen Kirche wurden.

Luther predigte in der Stadtkirche St.Georg, die 1437 bis 1509 erbaut wurde und heute zu den schönsten Hallenkirchen Thüringens zählt.

Luther blieb der Aufenthalt in Schmalkalden - 1537 zur Tagung des Schmalkaldischen Bundes - in unguter Erinnerung. Ein Blasenleiden fesselte ihn an das Bett, nachdem er in der Stadtkirche gepredigt hatte. Er beschloß die vorzeitige Abreise und wünschte zu sterben (was dann trotz des schmerzerfüllten Wunsches doch nicht geschah).

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Quer durch den schönen Thüringer Wald fahren wir dann über Oberhof und Arnstadt nach - weiß ich nicht, sagt Günther - wahrscheinlich Erfurt.

So isses! Gegen 20 Uhr landen wir in der thüringischen Landeshauptstadt Erfurt  ( http://www.erfurt.de und http://erfurt-online.com ) und finden einen Traumstellplatz direkt unterhalb des Domes.

Nach dem Abendessen sind wir alle "jet mööd" (=schläfrig) und gehen zeitig schlafen.

Freitag, 8. September 2000

Im Schatten des Domes haben wir herrlich ruhig übernachtet. Der Parkwächter dirigiert uns etwas um und erklärt uns, dass wir hier jederzeit gerne mit unserem Womo parken dürften (Kosten: DM 10,--/ Nacht bzw. Tag).

Während des Frühstücks werden wir von der "Antenne Thüringen" mit lustigen Spielchen auf dem Domplatz unterhalten. Nach dem Frühstück besichtigen wir den aus dem 12. Jahrhundert stammenden Dom und die gegenüberliegende Severinskirche. Besonders beeindruckend finde ich im Dom den Lichterträger "Wolfram" aus dem 12. Jh., der die älteste Bronzestatue Deutschlands sein soll. Er könnte auch eine von Barlach geschaffene Figur sein - unglaublich, dass er vor über 800 Jahren entstanden ist! Aus der Mitte des 13. Jh. stammt ein Grabdenkmal des Grafen von Gleichen, auf dem er gleich mit 2 Frauen dargestellt ist. Besonders schön ist auch ein Altarbild von Lukas Cranach d.Ä., das Maria mit dem Jesuskind zeigt.

Vor dem Dom ist Markt - klar, dass Günther nun einen Bummel über den Markt über sich ergehen lassen muss. Auch der Altstadt mit ihren wunderschönen denkmalgeschützten Gebäuden aus 5 - 6 Jahrhunderten statten wir einen ehrfurchtsvollen Besuch ab.

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Erfurt kann als eine der ältesten Städte im mitteldeutschen Raum auf eine über 1250jährige wechselvolle Vergangenheit zurückblicken. Die bevorzugte Verkehrslage am Schnittpunkt alter deutscher und europäischer Handelstraßen, ein lebhafter Marktbetrieb und die damit einhergehende Ansiedlung von Kaufleuten und Handwerkern, die Errichtung eines Bistums, (das allerdings schon bald wieder aufgelöst wurde), eine karolingische und ottonische Königspfalz, das alles begünstigte die frühe Stadtwerdung und legte den Grundstein zur weiteren Entwicklung der Stadt. Von Bonifatius, dem Apostel der Deutschen, über Karl den Großen, Kaiser Friedrich I. Barbarossa, König Rudolf I. von Habsburg, die Mainzer Erzbischöfe der Reformations- und Gegenreformationszeit, König Gustav II. Adolf von Schweden bis zu Napoleon Bonaparte reicht der Bogen derer, die ihre - mitunter ebenso begehrliche wie gefährliche - Aufmerksamkeit auf Erfurt richteten. Politische Ereignisse und geistige Erscheinungen wie das Wirken des Erfurter Humanistenkreises an der Wende vom 15. zum 16. Jahrhundert, Luthers Aufenthalt in der Stadt in den Jahren 1501 bis 1511, der Erfurter Fürstenkongreß von 1808, das Erfurter Unionsparlament des Jahres 1850 und der Erfurter Parteitag der deutschen Sozialdemokratie von 1891 rückten die Stadt immer wieder in den Blickpunkt öffentlichen Interesses.

Wir schlendern über die Krämerbrücke, die mit schönen alten Fachwerkhäusern bebaut ist, und durch die Michaelisstraße und begeistern uns an der Ausstrahlung dieser schönen alten Universitätsstadt, in der Martin Luther studierte und die Magisterwürde erwarb.

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Gegen Mittag verlassen wir Erfurt und fahren über Weimar und Jena weiter Richtung Dresden. Nahezu eine Stunde schleichen wir dann durch Dresden im Stop-and-Go-Verkehr. Aber wir lassen die herrliche Stadt, deren schöne Skyline mit Zwinger und Semperoper und noch immer in der Restaurierung be- findlichen Frauenkirche zu uns herübergrüßt buchstäblich links (bzw. rechts der Straße) liegen, denn wir kennen sie alle schon recht gut und von anderen Reisen ( http://www.dresden.de und http://www.dresden-tourist.de ) .

Über Pirna ( http://www.elbtal.com und http://www.rundumdresden.de ) und Lomen und schließlich über ein schmales, steiles Sträßchen (Durchfahrt nur für Übernachtungsgäste des Kurortes Rathen – auf der Höhe ist vor dem Durchfahrtverbot ein großer Parkplatz angelegt), gelangen wir gegen Abend wieder hinunter ans Elbufer in den Kurort Rathen ( http://www.rathen.de oder http://www.kurort-rathen.de oder eine nette private Website: http://home.t-online.de/home/03502470341-0001/rathen.htm ).

Wir geleiten unsere Tante in ihr Domizil, das Hotel Amselgrundschlößchen - (http://www.landhaus-nicolai.de/amselgrund/ amselgrundschloesschen.htm ), und fahren dann wieder zurück nach Pirna, da es dort eine Brücke über die Elbe gibt. - Wir müssen nämlich ans linke Elbufer, wo sich der zweite große Parkplatz von Rathen befindet - mit schönem Panoramablick direkt an der Elbe, auf dem wir die nächsten Tage stehen werden. Die Fahrt bietet einige wirklich bemerkenswerte Ausblicke auf das Elbsandsteingebirge und die Festung Königstein.

Um 19.30 Uhr sind wir wieder mit unserer Tante im Hotel zum Essen verabredet. Mit der Personenfähre (DM 1,30 einfache Fahrt, Fährbetrieb bis nachts 0.45 Uhr) fahren wir auf die andere Elbeseite. Das Essen im Amselgrundschlößchen ist reichlich und lecker (das stand auch in unserem Reiseführer). Gegen 21.30 Uhr ist unsere Reisegesellschaft komplett, die anderen sind endlich angekommen, nachdem auch sie eine Stunde in Dresden das Staufahren geübt haben. Lange sitzen wir nicht mehr zusammen - wir sind alle ziemlich müde.

Mit der Fähre (jetzt kostet es 2 DM – Abendtarif!) fahren wir auf die andere Seite der Elbe, wo unsere Womos  auf uns warten. Laut einem Schild an der Einfahrt des Parkplatzes (gebührenpflichtig - für 3 Tage haben wir DM 23,- bezahlt) ist hier das Parken von Wohnmobilen verboten, aber wenn man bei der Fähre um Erlaubnis nachfragt, gibt es – so sagte man uns jedenfalls – keine Probleme.

 

Samstag, 9.September 2000

Um 10 treffen wir uns vor dem Hotel Erbgericht, das eine wundervolle Lage hat (direkt an der Elbe, unterhalb der sogenannten „Weißen Wände"). Im herrlichsten Sonnenschein sitzen wir auf der Hotelterrasse und genießen den schönen Blick auf die bizarre Felskulisse und die ruhig dahinfließende Elbe.

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Um 11.15 Uhr besteigen wir den Schaufelraddampfer "Kurort Rathen" , mit dem wir bis Bad Schandau   ( http://www.bad-schandau.de ) durch die eindrucksvolle Landschaft der Sächsischen Schweiz fahren.

Informationen zur Elbe-Dampfschiff-Flotte (nebst Fahrplan und Preisen):

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Unser Schiff: PD Kurort Rathen

Baujahr 1896, Bauwerft Dresden Blasewitz, Oszil-lierende Zweizylinder-Verbunddampfmaschine, Länge 57,15 m, Breite 5,02 m, Breite mit Rad-kästen 10,19 m, Tiefgang 0,81 m, Platzkapazität: 300 Passagiere, 290 Sitz-plätze (107 innen, 183 außen), Besonderheit: 1927/28 umfangreiche Umbauten, u.a. Aufbau eines Oberdecks, Einsatz: überwiegend auf der Fahrtlinie "Sächsische Schweiz"

Alle sind begeistert von der Schönheit dieser Fluss- und Gebirgslandschaft, die Sonne strahlt, der Himmel leuchtet in kräftigem Blau, - nääh, wat is dat schön (=Ausruf der Begeisterung!). 

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Um 17 Uhr sind wir wieder in Rathen und haben noch ein wenig Zeit, uns auszuruhen, bevor wir uns im Hotel Erbgericht zum Abendessen treffen.

Das Essen hier ist übrigens hervorragend, man kann es nur empfehlen! Die Bedienung ist fix und sehr freundlich, und wir haben (allerdings mittags schon reserviert) den besten Tisch im Wintergarten bekommen mit der schönsten Sicht auf die Elbe und die "Weißen Wände". Dieses Haus ist sehr empfehlenswert (schöne Zimmer, Hallenbad, Sauna), ich hätte unsere Lieben hier gerne einquartiert, konnte aber schon im Februar keine Zimmer mehr bekommen. An der Rezeption sagte man mir dann - ich erwähnte es schon früher, dass im September Hochsaison sei, man müsse ca. 1 Jahr im voraus buchen ( http://www.erbgericht-rathen.de ).

 

Sonntag,10. September 2000

Morgens um 10 treffen wir uns an der Fähre. Mutter und Tante fahren mit dem Bus auf die Bastei (Haltestelle auf dem Parkplatz des Amselgrundschlößchens, Fahrbetrieb ab ca. 9.30 Uhr regelmäßig). Wir anderen wandern durch den Amselgrund erst einmal bis zur Kasse der Felsenbühne, um dort die vorbestellten Eintrittskarten für die Nachmittagsaufführung (bei den sächsischen Landesbühnen bequem per Email zu bestellen: http://www.dresden-theater.de – Karten müssen bis spätestens 1 Std. vor der Aufführung an der Theaterkasse abgeholt werden) abzuholen und zu bezahlen.

Wanderung zur Bastei über die Schwedenlöcher:

Start in Niederrathen - Kreuzung Amselgrundweg - Am Grünbach

Vom Wegpunkt 1 aus laufen wir den Amselgrundweg entlang. Auf der rechten Seite sehen wir den Wächter des Amselgrundes, den Talwächter. Ein Stück weiter erheben sich direkt vor uns die mächtigen Gansfelsen mit ihren umliegenden Klettergipfeln. Nach 10 Minuten haben wir das Kassenhäuschen der Felsenbühne Rathen erreicht. Schon vom Kassenhäuschen aus vernimmt man das Rauschen des 200 m entfernten Amselsees. Der Amselsee mit seinen 500 Metern Länge wurde 1934 durch eine 6 m hohe Mauer angestaut und diente damals zur Fischzucht und zur Eisgewinnung, heute hauptsächlich dem Gondelbetrieb. Direkt hinter dem Amselsee ragt ein Felsen empor, der durch Wind und Wetter in Jahrmillionen geformt wurde und einer Dampflok gleicht, die Lokomotive. Daneben erkennt man mit etwas Fantasie auch noch das Storchennest, den Bienenkorb und das Lamm, sowie die Große und die Kleine Gans auf der gegenüberliegenden Seite und den Talwächter rechts von der Lokomotive.

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Vom Amselgrundweg, Abzweig Amselfall, führt eine mächtige Natursteintreppe hinauf zu den Schwedenlöchern. Die über 800 Stufen bilden den Weg von Rathen hinauf zur Bastei.

Die Schwedenlöcher haben ihren Namen aus der Zeit des Dreissigjährigen Krieges, als sich dort die Bevölkerung vor den anrückenden schwedischen Truppen in Sicherheit brachte.

Beim Aufstieg zu den Schwedenlöchern lassen sich besonders gut die Klüftungen und Schichten der Sandsteinstruktur in der Sächsischen Schweiz verfolgen.

Unser Weg führt uns vorbei, an Parkplatz und Berghotel Bastei, und schliesslich auf die Basteiaussicht. Das Felsmassiv, welches sich am weitesten der Elbe entgegenstreckt, ist die eigentliche Bastei. Das Basteigebiet ist heute wohl das älteste und bedeutendste Touristenzentrum im vorderen Teil des Nationalparks Sächsische Schweiz.

Von der Basteiaussicht erhält man einen tiefen Einblick in die Sächsische Schweiz mit ihren Tafelbergen, ihrer bizarren Felsenwelt, ihren herrlichen grünen Wald- und Wiesenflächen, ihren Flüssen und Bächen, die sich sehr schnell abwechseln.

 

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Wir erreichen die Basteibrücke. Sie bildet die Verbindung zwischen dem Kurort Rathen und der Bastei. Die 1851 erbaute steinerne Brücke ist mit ihren 76 Metern Länge heute als technisches Denkmal besonders geschützt. Inschriften und Wegetafeln informieren den Besucher über Details und Hintergründe.

Über die Basteibrücke wandern wir weiter zur Burg Neurathen. Diese Natursteinfestung, die Mitte des 14. Jahrhunderts von böhmischen Rittern angelegt und 1469 zertört wurde, gewährt einen Ausblick auf die grandiose Felsenwelt hinter der Bastei, auf die Wehlnadel, die Gansfelsen, die Lokomotive, den Talwächter, die Feldsteine mit Türkenkopf, den Gamrig, den Brand, bis hin zur Hohburkersdorfer Höhe. Heute führen kühne Brückenkostruktionen den ehemaligen Wehrgang entlang, die die einzelnen Komponenten der Burg miteinander verbinden. Der Felsen neben der Bastei- brücke trägt den Namen Steinschleuder. Auf ihm war eine Wurfmaschine installiert, die ihre Geschosse entweder ins Elbtal oder auf die hölzerne Basteibrücke warf. Dies verhinderte, dass Angreifer die Burg einnahmen aber gleichzeitig in die Tiefe gerissen wurden. Einige Exemplare der Sandsteinkugeln hatten ein Gewicht von 2 Zentnern. Ein Modell dieser Verteidigunganlage kann man heute noch bei einem Rundgang auf der Felsenburg Neurathen betrachten.

Auf dem Weg zurück nach Rathen hat man noch viele Aus- und Durchblicke auf die Einzigartigkeit des Elbsandsteingebirges.

Vorbei am Mönchsfelsen wandern wir weiter bergab und erreichen nach 10 - 15 Minuten eine Weg- kreuzung.

Der linke Stufenweg führt uns hinab zum Kassen- häuschen der Felsenbühne. Der andere Weg geht allmählich bergab und lässt uns noch einmal auf den Talwächter und die Feldsteine blicken.

Schließlich erreichen wir unseren Ausgangspunkt, die Kreuzung Amselgrundweg - Am Grünbach.

Wanderzeit: 2 – 3 (gemütlich mit Pause) Stdn.

Die Wanderung ist wirklich beeindruckend. Dramatische Ausblicke auf bizarre Felsformationen und die unter uns spiegelglatt dahingleitende Elbe lassen uns immer wieder anhalten zum Schauen und Fotografieren.

Oben auf der Höhe treffen wir wieder mit der älteren Generation zusammen. Hier gibt es ausreichend Möglichkeiten zu speisen oder sich kleinere Snacks zu kaufen. Es gibt auch ein Hotel auf der Bastei, was wohl bei Naturschützern nicht so gern gesehen wird. Mit Blick auf die Elbe sorgen wir im Restaurant auf der Bastei für den Ausgleich unseres Flüssigkeitsdefizites, bevor wir uns wieder zum Abstieg bereit machen.

Dieser geht ganz ordentlich auf die Knie, denn er ist – na so was! – ebenso steil wie der Aufstieg, aber die vielen schönen Ausblicke versöhnen uns alle mit der kleinen Mühsal.

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Unten im Tal bleibt uns noch etwas Zeit, im Amselgrundschlößchen etwas zu essen, bevor wir zur Felsenbühne aufbrechen. Unsere beiden "Gehbehinderten" werden von der Theaterkasse mit einem Elektrobus zur Felsenbühne hinaufgefahren (wenn man aus wichtigem Grund den etwas steilen Anstieg nicht machen kann und diesen Service in Anspruch nehmen möchte, sollte man ca. 1 Std. vor Beginn der Vorstellung an der Theaterkasse sein). Die Kasse ist ohne Anstrengung in 5 Min. (ab Amsel- grundschlößchen) zu Fuß zu erreichen.

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Wir haben gute Sitzplätze (Orchestersitz, Mitte), das Wetter ist prima - et kann lossjonn!

Heute wird die Operette "Der Vogelhändler" von Carl Zeller gespielt. Günther und ich haben beim letzten Mal den „Freischütz" gesehen - am Abend, was natürlich in dieser Felskulisse ein besonderes Erlebnis war (tolle Lichteffekte!). Leider wurde diese Oper aber am vorigen Wochenende zum letzten Mal in dieser Saison aufgeführt (ich vermute, weil es abends schon zu kalt ist). Egal, der Vogelhändler ist ja auch ein nettes Stück, wir sind jedenfalls alle in freudiger Erwartung! Vorsorglich haben wir Isokissen für die Popos mitgebracht, aber es ist so warm, dass wir sie eigentlich nicht benötigen.

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Die Aufführung gefällt uns allen - wobei Adam, der Vogelhändler, ganz besonders hoch in unserer Gunst steht. Der Darsteller, Joachim Helms, spielt mit verschmitztem Charme und hat eine wirklich gute Stimme.

Aber auch die anderen Sänger und Schauspieler bieten überzeugende Leistungen, und so sind wir alle beschwingt und höchst zufrieden, als der letzte Klatscher verklungen ist und wir uns auf den Heimweg begeben.

Am Abend genießen wir noch einmal das gute Essen und den schönen Blick im Hotel Erbgericht.

Montag, 11. September 2000

Heute ist Heimreisetag. Um 10 setzen unsere lieben Oldies mit der Fähre über und steigen in unseren Hiram.

Die Stadt Dresden hat heute ein Einsehen – wir stehen nur ganz wenig im Stau. Gegen Abend kommen wir in Bad Honnef an.

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Rezepte aus Sachsen