Bei diesen Links lohnt sich ein Besuch:

http://www.pawelz.net/cinqueterre/ und  http://www.cinqueterre.it/index_d.htm

 


Samstag, 16. Mai

Und wieder ziehen wir weiter. Einer der Höhepunkte unseres Urlaubs liegt schließlich noch vor uns: die Cinque Terre, bestehend aus den Orten Monterosso, Vernazza, Corniglia, Manarola und Riomaggiore, die nordwestlich von La Spezia liegen.

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Längst kein Geheimtip mehr, aber immer noch nicht von Touristen überlaufen. Landschaftlich ein Traum! Aus archäologischen Funden weiß man, daß der Mensch an dieser Küste bereits sehr früh in der Antike hier angesiedelt war. Wenn auch die Römer die antike Etruskische Straße für den Handel und den Tausch auch bis in die Cinque Terre wiederhergestellt hatten, war diese doch während der Herrschaft der Genueser Republik erneut wieder in Vergessenheit geraten und vielleicht ist dies neben der Tatsache, daß man diese Orte bis in unsere Zeit hinein fast nur vom Meer her erreichen konnte, der Grund dafür, daß diese Gegend ihre natürliche Schönheit und die fünf Orte ihr fast mittelalterliches Ambiente behalten haben.  Heute kann man sie mit der Eisenbahn und über die auf der Höhe verlaufende Autostraße leichter erreichen, aber auch heute noch haben sie ihre Eigenheiten, die aus der Abgeschiedenheit entstanden sind, behalten.

Von Lérici, einem hübschen Hafenstädtchen mit einem gewaltigen, alles überragenden Castello, wollen wir die Cinque Terre erkunden.

Als wir dort ankommen, stellen wir zu unserem Bedauern fest, daß der wundervolle Campingplatz, den wir uns im ADAC-Campingführer ausgesucht haben, noch geschlossen ist (Camping Maralunga, bei Lérici, Tel. 0187-966589, ab 1.6. geöffnet). Dieser Platz ist in Terrassen angelegt und hat einen Traumblick auf die Bucht und die Cinque Terre. Es gibt außerdem eine 50 m lange Felsbadebucht unterhalb des Steilufers.

Aber was nicht ist, das ist nicht. - Wir entschließen uns, mit dem Campingplatz „Gianna", 400m von dem kleinen Ort Tellaro entfernt (Via Fiascherino, 19030 Tellaro di Lerici, Tel. 0187/966411), vorlieb zu nehmen, der leider nicht am Meer liegt (300 m entfernt), aber wenigstens einen großen, gut gepflegten Poolbereich hat und schön angelegt ist (von einigen Plätzen sehr schöne Aussicht).

Günther legt dort ein Glanzstück an Rangierkunst hin, als er unseren Hiram in einen ziemlich kleinen, aber dafür schön gelegenen Stellplatz hineinmanövriert.

                   Tellaro / Lerici

Am Abend fahren wir nach Tellaro, das himmlisch romantisch am Felsen über dem Meer „klebt" und nur über Treppen begehbar ist.

Tellaro ist die letzte Ortschaft östlich des Golfo dei Poeti und liegt auf einer Halbinsel, deren Felsen steil zum Meer abfallen. Auf dem äußeren Zipfel der Ortschaft steht die alte Kirche, die in der zweiten Hälfte des XVI Jahrhunderts dem San Giorgio gewidmet wurden. Diese dominiert auf einem Platz, umgeben von den Häusern der alten ummauerten Stadt und einem davorliegendem Seehafen, der durch einen Wellenbrecher geschützt ist. - Hier verwirren sich Geschichte und Legende: man erzählt sich, daß im Juli 1660 der Pirat Gallo D'Arenzano, zusammen mit 6 Halunken, mitten in der Nacht und durch dichten Nebel begünstigt, die Stadt überfallen wollte. Marco Arzellino, der im Kirchturm Wache hielt, band sich das Glockenseil um den Fuß, um nicht einzuschlafen. Als er dennoch einnickte, löste das ein Glockengeläute aus, gerade in dem Moment, als die Piraten an Land gehen wollten. Der unvorhergesehene Alarm veranlaßte das kleine Schiff zur Flucht, und die Stadt war gerettet. Von dieser Episode her entstand die volkstümliche Legende, daß der Alarm von einem großen Seepolyp, der aus dem Meer kam und sich an das Glockenseil hängte, ausgelöst wurde. Das Städtchen erstreckt sich jetzt außerhalb der alten Stadtmauer fast bis zu den oberen Hügeln.

 


Ich finde es hier wunderschön und schwärme vom „beschaulichen Leben", aber Günther meint, für ihn wären das hier viel zu viele Treppen. Fauler Sack!

Unsere Einkäufe können wir hier wunderbar erledigen: Es gibt nette kleine Geschäfte, in denen wir alles bekommen, was auf unserem Einkaufszettel steht. Wir decken uns ein mit Vino, Brot und Käse für den morgigen Tag, an dem mal wieder eine Wanderung geplant ist.

Zurück auf dem Campingplatz, sind wir zu müde, um uns noch selbst um unsere Nahrungszubereitung zu kümmern. Wir lassen darum heute mal im Camping-Ristorante kochen - übrigens ziemlich gut!

Sonntag, 17. Mai

Bei strahlendem Sonnenschein fahren wir morgens zum Hafen von Lerici und erreichen gerade noch das Boot, das uns nach Portovenere ( http://www.portovenere.it ) bringt, wo unsere Wanderung beginnt.

"...am letzten Fuß, wo es sich nach dem Meer streckt und das Tyrrhenische Meer es mit seinen mächtigen Wellen oft schlägt, liegt Porto Venere....den Feinden ein Feind und den Friedliebenden sanft bietet es freudige Gaben".

So wurde die alte Burg 1242 vom Notare Ursone Da Vernazza beschrieben, einem der feinsten Sänger von Porto Venere. Heute nach vielen Jahrhunderten haben wir hier die Möglichkeit, ein mittelalterliches Dorf besichtigen zu können, überhaupt das einzige mittelalterliche Seedorf, das in seiner Struktur fast unverändert geblieben.

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Am Fuße des Castello, so erfahren wir von einem "Eingeborenen", ist der Einstieg in unseren rot gekennzeichneten Wanderweg nach Riomaggiore (mit Karte), der gleich vielversprechend beginnt: mit einem steilen Treppenanstieg rechts am Castello vorbei den Berg hinauf. Der Beginn der Wanderung ist zugleich auch schon ein kleiner Härtetest, denn es ist schwül und heiß, obwohl es gerade erst 10 Uhr morgens ist. Als wir die imposante Burganlage hinter uns gelassen haben (immer wieder bleiben wir stehen und bestaunen die schier unglaublichen Ausblicke, die sich uns beim Zurückschauen bieten), ziehen sich über uns immer dichter werdende schwarze Gewitterwolken zusammen, in der Ferne grollt bereits der Donner.

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Wie das im Leben so ist: Diesmal haben wir Badesachen dabei - aber keine Regenjacken. Angestrengt suchen wir nach einem Unterschlupf, aber weit und breit sehen wir nicht einmal die klitzekleinste Hütte (unter einem hohen Baum soll man ja nicht...). Die ersten Tropfen fallen schon und Blitze zucken über dem jetzt fast schwarzen Meer (in Nullkommanix sind alle Segelbötchen verschwunden!), als wir einen riesigen Ginsterbusch mit weit ausladenden und überhängenden Zweigen entdecken. Der muß genügen! Gut eine halbe Stunde hält er dem prasselnden Regen auch einigermaßen Stand, aber dann werden wir doch noch gut 20 Minuten leicht, aber stetig, von oben beträufelt. Ich ziehe Bluse und Shorts aus und sitze im Badeanzug da, der kann ja ruhig naß werden. Richtig warm ist mir jetzt allerdings nicht mehr, es weht ein ziemlich kühles Windchen. Richtig wohl ist mir auch nicht (Ginsterbusch, Zecken, nackte Haut sind keine angenehmen Assoziationen). Als Donner und Blitz etwas nachlassen, zieht eine Wandergruppe an uns vorbei, alle mit Regenjacken und Schirmen ausgestattet. Mitleidig schauen sie auf uns Ginsterbusch-Asylanten im unpassenden Dress. Was soll's, wir haben gute Laune und lassen uns gar nicht doof angucken.

Als der Regen aufhört, ist sofort die Sonne wieder da, wir trocknen uns ab, ich bekleide mich wieder wandersfraumäßig, und schon kann die Wanderung fortgesetzt werden. Uns erschüttert nun nichts mehr. Der Weg wird immer schmaler, die Abgründe abgründiger, die Hitze größer und der Durst auch. Immer wieder herrliche Ausblicke!

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Ich bin in einem Farbenrausch: Ginster, Mohn, Lilien und saftiges Grün - und tief unter uns  das Meer in strahlendstem Blau.

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Schließlich ein herrlich schattiger Pinienwald, in dem wir nach dem etwas schwierigen Wegstück in praller Sonne wieder relaxen können. Nachdem wir das Dorf Campiglia durchquert haben (und den beiden Restaurationsbetrieben tapfer widerstanden haben - im Rucksack ist Delikates, das verzehrt werden muß!), suchen wir uns ein lauschiges Plätzchen mit herrlichstem Panoramablick, um unser hervorragendes Wandermahl zu genießen. So lecker kann es in keiner Trattoria schmecken! Unser Wanderweg führt uns dann am Telegrafo vorbei, einem großen Sendemast. Dann biegen wir vom roten Weg Nr. 1 ab nach Riomaggiore. -    Die Zeit ist uns davongelaufen (das Gewitterevent ist schuld!), und wir müssen uns jetzt sehr sputen, um das letzte Boot nach Portovenere, bzw. Lerici, noch zu bekommen. Zu allem Pech fängt es nun auch wieder an zu regnen. Mit Müh und Not und außer Atem erwischen wir das Schiff noch (durch Riomaggiore sind wir durchgehetzt, kaum was davon gesehen!) und sind ziemlich abgekämpft, als wir schließlich hinten auf dem offenen Deck sitzen. Die Bergrücken, über die wir gewandert sind, ziehen noch einmal an uns vorüber, und wir sind ein klitzekleines Bißchen stolz auf uns, weil uns die Strecke vom Wasser aus gewaltig erscheint.

 

Montag, 18. Mai

Morgens tätigen wir in Lerici ( http://www.comune.lerici.sp.it/ ) einige Einkäufe und bummeln durch den Hafen.

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Lerici ist ein in eine wunderschönen Landschaft eingebetteter Ort mit einer langen Geschichte:

Sehr alten Ursprungs, römischer Stützpunkt, galt es im Mittelalter bei den Kämpfen zwischen Genua und Pisa als Grenze, Hauptobjekt bei den Auseinanderstezungen der beiden Seemächte.

In der ersten Hälfte 11. Jahrhunderts nahmen die Pisaner den Ort ein und bauten hier einen Flottenstützpunkt; so enstand eine Burg und eine befestigte Ortschaft, wo schon, wie erzählt wird, die von den Sarazenen zerstörte legendäre Kirche Santa Maria stand.

1256 wurde dieser Ort von der Republik Genua erobert, die ihn bis zu deren Niedergang im Besitz behielt.

In der alten pisanischen Ortschaft gibt es noch, nahe der Uferstraße des Hafens, einen der betürmten Torbögen mit einigen antiken Mauerresten, während in der genuesischen Ortschaft noch einige herrschaftliche Häuser aus dem 16. Jh. zu sehen sind.

Das hervorragendste Monument ist die Burg, ein Beispiel militärischer Architektur im Italien des Mittelalters, mit einem fünfeckigen Turm, mit überlagernden hängenden Bögen,mit äußeren Bollwerken aus dem 17. Jh. und innen eine Kapelle, die der Santa Anastasia gewidmet ist, ein wertvolles Beispiel der gostisch-ligurischen Architektur.

Das Oratorium von San Rocco ist im Barockstil erbaut, mit seitlichem Kirchturm, der mit einer polyedrischen Spitze endet: der Stil ist gotisch aber auch ein wenig orientalisch.

Die Pfarrkirche, San Francesco gewidmet und in den sechziger Jahren außen neu in der traditionellen ligurischen Farbe renoviert, ist aus dem 17. Jahrhundert. Im Inneren der Kirche gibt es eine beachtliche Bildersammlung von Domenico Fiasella, Bernardo Carbone, Domenico Baocciardo, Domenico Capponi, den flämischen Malern Giovanni Miel und Domenico Gar.

Um Lerici herum gibt es einige sehr schöne Wanderungen, die hier beschrieben werden (allerdings nur in Italie-nisch): http://www.aptcinqueterre.sp.it/english/itinerari/index.html

Die Mittagszeit und den Nachmittag verbringen wir an einer Spiaggia libera in der Nähe unseres Campingplatzes. Der kleine Strand liegt in einer malerisch von Felsen umrahmten Bucht, es gibt eine Bar, und man kann Liegen und Schirme mieten (nicht ganz billig), was wir aber nicht brauchen, da wir mit allem Nötigen selbst bewaffnet sind.

Das Wasser ist überraschend kalt - im Süden der Toscana war es schon viel wärmer.


Dienstag, 19. Mai

Heute morgen versucht sich Günther als Automechaniker. Unsere Elektronik spinnt, und Günther versucht, nach telefonischen Anweisungen unserer Werkstatt in Heimerzheim, den Schaden zu beheben. Er sieht ungeheuer fachmännisch aus und auch unter die Motorhaube. Mal sehen, was dabei rauskommt! - Ha, er ist total begeistert: die Anzeige, die bisher verrückt spielte, ist wieder normal. Na bitte, isser nich juut (= ist er nicht ein toller Automechaniker?).
Am Nachmittag fahren wir mit dem Roller nach La Spezia zum Bummeln.

La Spezia st eine moderne Stadt, die sich seit dem Bau des Marinehafens (1860 - 65) enorm entwickelt hat. Die Stadt ist wunderschön im Mittelpunkt des Golfes gelegen, was sicherlich ihr größter Pluspunkt ist. Es hat eine moderne Kathedrale (Architektur von Libera und Galeazzi). In der Kirche Santa Maria Assunta kann man einen wunderschönes Fenster von Andrea dell Robbia und Gemälde von Fiasella, Lomi und Casoni besichtigen.

Besonders begeistert sind wir von der Stadt mit ihrem riesigen Hafen nicht, obendrein werden wir an einer Ampel von der Polizia an die Seite gewunken, nach Papieren und Führerschein gefragt (beides natürlich nicht dabei!) und darauf hingewiesen, daß wir in Italia auf diesem Roller nicht zu zweit fahren dürften. Auf die Frage, wie ich denn dann "nach Hause" kommen sollte, antwortet man mir "zu Fuß". - "Bis nach Lerici?" - "Dann eben mit dem Bus." Spricht's und entschwindet. Entschwindet er wirklich, oder lauern die beiden Bullen noch irgendwo? Drei Schritte weiter ist jedenfalls eine Bushaltestelle, und just in dem Moment kommt der Bus nach Lerici. Ich entlocke Günther unser Portemonnaie und hüpfe in den Bus - gänzlich vergessend, daß ich mir beim Tabacchi ein Ticket hätte kaufen müssen, weil der Fahrer kein Geld annimmt. Das italienische System hat aber was für sich: Weil er kein Geld annehmen darf, interessiert es den Fahrer auch nicht, ob ich ein Ticket habe oder nicht. Es ist mir zwar peinlich, aber ich fahre nun also schwarz. Günther verfolgt den Bus mit dem Roller. In Höhe San Terenzo wird es mir nun doch mulmig: Wir sind heute schon mal erwischt worden - was, wenn jetzt ein Kontrolleur käme? Beim nächsten Stop springe ich also aus dem Bus, laufe auf meinen dahinter stehenden Schatz zu. Der Bus fährt ab, und Günther, nur Augen für den Bus, startet durch - an mir vorbei, ohne mich auch nur eines Blickes zu würdigen. Ich kreische, wetze hinter ihm her - vergeblich: Er überhört und -sieht mich. Frechheit!

Na ja, bei der Endhaltestelle wird er merken, daß ich fehle und zurückfahren - denke ich, trotte langsam weiter (erst mal durch einen langen Tunnel - jeder 3. Autofahrer hupt und winkt - von weitem sehe ich bestimmt jünger aus). An der nächsten Haltestelle - mein Günther hat wohl doch nichts geschnallt - beschließe ich, auf den nächsten Bus - oder meinen Mann - zu warten. Das Mobiltelefon in Günthers Tasche fällt mir ein. In der Nähe der Haltestelle steht ein Telefonhäuschen, ich wähle die D2-Nummer in mehreren Varianten - nichts - immer nur eine Telekom-Dame, die gleichbleibend freundlich-monoton verkündet, daß diese Nummer nicht existiert. Beim dritten Versuch kommt zu allem Pech der Bus und fährt mir vor der Nase weg. Wenn ich jetzt das HB-Männchen wäre, würde ich in die Luft gehen, denke ich.

Weit und breit immer noch kein Günther, dafür aber ein finsterer Typ, der sich mir an der Haltestelle zugesellt und mir unnötigerweise auch noch ein Gespräch aufzwingen will. Nach einer guten halben Stunde in dieser illustren Gesellschaft ist immer noch kein rettender Günther da - ist der froh, mich los zu sein, oder was? - zum Glück kommt jetzt aber der Bus nach Lerici, mit dem ich - natürlich wieder als Schwarzfahrerin -  entschwinde. Unten im Hafen von Lerici düst plötzlich mein Gemahl am Bus vorbei, ich winke wie verrückt - er sieht mich wieder nicht! Zum Glück hält gerade jetzt der Bus an, was Günther dazu bewegt, sich umzuschauen und einen Blick auf die Aussteigenden zu werfen. Ich hüpfe beglückt aus dem Bus und in seine Arme. Die Liebenden sind wieder vereint!

Auf dieses Loriot-reife Stück gehen wir im Hafen noch einen trinken, und Günther erzählt mir seine Version der Geschichte: Er ist bis zur Endstation hinter dem Bus hergefahren, keine Gabi steigt unterwegs aus - haha, das dachte er aber auch nur -  an der Endstation ist sie aber nicht mehr da - nanü? Der Busfahrer meint, eine Blonde wäre da oder da oder auch woanders ausgestiegen. Günther düst zurück (es gibt zwei Straßen, die man fahren kann, er nimmt natürlich die falsche), findet mich nicht, fährt wieder nach Lerici.....and so on... Außerdem hätte er Sorgen gehabt - "Kummer und Sorgen!" - der arme Kerl! Und ich? Ich hätte der Mafia in die Hände fallen können, aber davon spricht natürlich mal wieder keiner.

Am Hafen werden wir von einem herrlichen Sonnenuntergang verwöhnt, der uns für alle Mißbill des Tages voll entschädigt. sunset.jpg (72726 Byte)

Mittwoch, 20. Mai

Heute ist wieder Wandern angesagt. Diesmal wollen wir allerdings mit dem Roller via Straße in die Cinque Terre vorstoßen. Wir fahren bis Manarola, wo wir den Roller auf einem großen Parkplatz oberhalb des Ortes (man kommt nicht mit dem PKW in den Ort) abstellen. Über den Höhenweg wollen wir von hier nach Volastra und Corniglia wandern. Zurück wollen wir dann am Meer entlang auf dem Panoramaweg flanieren.

Wanderbeschreibung

 

rast.jpg (202387 Byte) Als die Höhe endlich erklommen ist, kommen wir an einem (wie es heißt, guten) Ristorante vorüber, wo andere Wandersleut' auf schattiger Terrasse speisen. Doch wir sind Entbehrungen gewöhnt und wandern tapfer weiter. Wir durchqueren den kleinen Ort Volastra mit der Wallfahrtskirche Madonna della Salute (einen kurzen Besuch haben wir der Madonna natürlich auch abgestattet). Auf einem schmalen Höhenweg geht es durch Weinberge, tief unter uns liegt das blaue Meer. Es ist herrlich, und die schlemmenden Kollegen haben wir längst vergessen, als wir ein Plätzchen für unsere Mittagsrast entdecken.
Gut gestärkt wandern wir eine halbe Stunde später weiter - durch Weinberge, Laub- und Pinienwälder, begleitet von herrlichen Ausblicken und fast alleine auf unserem Wanderweg. - Nur sehr selten sehen wir andere Wanderer, die Stille wird gelegentlich nur von zwitschernden Vögeln unterbrochen.

In Corniglia kommen wir wieder ans Meer - wobei der Ort selbst hoch über dem Meer liegt. Nach einem Gelato auf einer etwas schäbigen Piazetta unterhalb des Castellos wollen wir zum Baden an den Strand. Aber da lockt uns nichts ins Wasser! Oberhalb des "Strandes" ist eine Feriensiedlung, wie man sie schlimmer kaum aus DDR-Zeiten kennt (auf der Karte übrigens als Campingplatz ausgewiesen, was für Ortskunkundige sehr irreführend ist). Wir baden also nicht und wandern weiter auf dem Panoramaweg am Meer zurück nach Manarola. Nun wäre an und für sich unsere Tour zu Ende, aber wir sind noch nicht kaputt genug und beschließen, nun noch ein wenig auf der berühmten Via dell amore (angeblich der frequentierteste Spazierweg Italiens) zu lustwandeln. Diese Via dell amore hat eine bessere Presse als sie verdient! Manche Ausblicke auf die Felsküste sind zwar schon sehr schön, aber der angeblich so sehenswerte Fußgängertunnel mit seinen Wandmalereien ist nicht unbedingt ein kulturelles Muß!

Wieder zurück in Manarola, sind wir happy, auf unserem Roller sitzen zu können - unsere Füße brennen nun doch ganz ordentlich!

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Blick auf Manarola

Donnerstag, 21. Mai

Happy Mercato! Heute ist Markttag (übrigens jeden Donnerstagmorgen) in der einige Kilometer nordöstlich von Lerici liegenden Stadt Sarzana ( http://www.sarzana.com )! Mit dem Roller fahren wir über Lerici, San Terenzo, dann auf die Straße Nr. 331 nach Sarzano. Armer Günther - der Markt ist größer als er dachte! Aber Sarzana mit seiner Zitadelle und Festung hat ihn beeindruckt. Hier hätte man eigentlich eine ausgiebige Besichtigung durchziehen müssen. In der Via Mazzini Nr. 23 lebte übrigens die Familie Buonaparte, was ich mir gerne angesehen hätte. Die Cattedrale di S. Maria, Piazza Nicolo' V, ist sehenswert (romanisches Portal, gotischer Giebel, Barockaltar, Gemälde von Fiasella "Il Sarzana" von 1600, ein Kruzifix des Maestro Guglielmo von 1138, das älteste bemalte Holzkreuz der Welt).

Am Nachmittag liegen wir platt und faul in der Sonne und lesen - sogar zu faul, zum Strand zu fahren! Abends genießen wir noch einmal die gute Küche des Camping-Ristorantes (die Pasta-Gerichte sind spitze!).

Freitag, 22. Mai

Wir fahren weiter! Erst einmal zum Lago Maggiore, wo wir noch 1 1/2 Tage verbringen wollen. Am Nachmittag kommen wir in Ascona an und sind furchtbar enttäuscht: Unseren heißgeliebten Camping Segnale, auf dem wir mit unseren Kindern so oft gestanden haben, gibt es nicht mehr. Stattdessen steht dort ein phantasieloses Clubgebäude, und der wunderschöne naturbelassene Strand hat einem Yachthafen weichen müssen. Ziemlich deprimiert fahren wir nach Locarno, wo ebenfalls ein Platz am See ist. Und siehe da: Der Platz ist ja super, und wir finden sogar einen Stellplatz mit Seeblick!

Besänftigt und zufrieden packen wir nach einem - eisigen - Bad im Lago unseren Grill aus und speisen à la Gabis Carte.

Am Abend spazieren wir auf der Uferpromenade nach Locarno.

Samstag, 23. Mai

Letzter fauler Tag vor der Autobahn! Wir liegen am Seeufer und genießen den schönen Panoramablick und die warme Sonne. Der Campingplatz ist relativ voll, da zur Zeit in manchen Bundesländern Pfingstferien sind (es klingt schwäbisch und bayrisch um uns herum).

Den Nachmittag und Abend verbringen wir im schönen Ascona.

Sonntag, 24. Mai

Heimfahrt ohne Staus und Pannen!