REISELAND BRETAGNE
Im äußersten Westen des zentraleuropäischen Festlands gelegen, hat die Bretagne mehr zu bieten als Sonne, Strand und Meer. Besonders im Nordwesten, wo der Massentourismus noch nicht Einzug gehalten hat, lebt eine jahrhunderte- bzw. jahrtausendealte Kultur weiter, die sich durch die vereinzelten Feriengäste nicht im Geringsten in ihrer Identität stören läßt: Von den Menhiren über die wunderschönen Kirchen bis zu den atemberaubenden Küsten ist hier alles unverfälscht, authentisch, ohne touristischen Schnickschnack. Die Halbinsel im Nordwesten Frankreichs (1100 km Küste)
misst 27 184 qkm und ist in die Départements Côtes-du-Nord, Finistère, Ile-et-Vilaine
und Morbihan unterteilt. Informationen / Reiseberichte
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Frankreich Städte-Informationen
Reiseliteratur
Asterix und Obelix - schließlich lebten sie in Armorica, dem Land am Meer, wie die Bretagne auch genannt wird.
Offizielle Wohnmobilstellplätze in der Normandie und der Bretagne http://www.reisemobile.de/Normandie/Normandie.html http://www.reisemobile.de/Bretagne/Bretagne.html
Die bretonische Flagge hat 9 Streifen, 5 schwarze und 4 weiße, und eine Ecke mit Hermelinen. Sie wurde 1925 von Morvan Marchal geschaffen, nach dem Vorbild des Wappens von Rennes und ähnlich den Flaggen von Griechenland und der USA. Die 4 weißen Streifen stehen für die 4 bretonisch sprechenden Diözesen oder "Länder" (bro): bro-Leon (k. Pol), bro Gerne (Kemper), bro Gwened (Gw.), bro Treger (Tr.). Die 5 schwarzen repräsentieren die galloromanisch sprechenden Diözesen (gallo): St Brieuc, Dol, St Malo, Rennes, Nantes. Die Ecke mit den Hermelinen ist eine Referenz an die alte Hermelinflagge der bretonischen Herzöge. Die Anzahl der Hermeline ist ohne Bedeutung. Der bretonische Name für die Flagge ist: "Gwenn ha Du", was soviel wie "weiß und schwarz" bedeutet. Autochthone Bretonen - keltischen Ursprungs - sind vornehmlich in der Basse-(Unteren)Bretagne anzutreffen. Sie sprechen brezoneg (bretonisch). In der Haute-(Oberen)Bretagne ist Französisch Umgangssprache. Fast die Hälfte der Gesamtbevölkerung lebt in Ortschaften; die Landflucht hält an. Allein auf Nantes konzentrieren sich 80% aller Bewohner des Dépt.; in Rennes sind es 65%. Kurzer Abriss der bretonischen Geschichte - Obelix anklicken! Sprache Bretonische Sprachgeschichte
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Bretonische
Küche Die Bretagne ist ein Land der Seeleute und der Bauern, die beide stolz auf ihre Kultur sind. Sie erstreckt sich von der Spitze des Finistère bis zu den Marken von Rennes. Dieses einst arme und unfruchtbare Land, wo der Buchweizen auf einem vom Wind ausgedörrten Heideland an das Farnkraut, die Erika und den Ginster stieß. |
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Die traditionelle Küche dieses Landes steht in enger Beziehung zum
Boden, dem Klima und seiner Lage am Atlantik. Der Buchweizen hat die vorzüglichen
"Galettes" (Buchweizenpfannkuchen) hervorgebracht. Die Zucht der verschiedensten
Tiere, die Sahne, die Butter, das Geflügel und das Wild haben dem Binnenland der Bretagne
ein solides gastronomisches Renommée verliehen; hier nehmen unschätzbare Wurstwaren
einen bedeutenden Platz ein. |
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Bedingt durch die in den Atlantik vorgeschobene Lage herrschen ozeanisches Klima und überwiegend Westwinde vor. In den Küstenregionen sind die Niederschlagsmengen relativ gering (Brest 800 mm, Roscoff 760 mm). Sie nehmen nach SO weiter ab (Vannes 750 mm), auf den Höhenrücken können sie jedoch bis 1180 mm (in 207 m Höhe der Montagne d'Arrée) ansteigen. Nach der Côte d'Azur hat die Bretagne die mildesten Winter, aber auch die kühlsten Sommer Frankreichs.Der Januar- Durchschnittswert der Küstenregion liegt bei + 6 C; in Roscoff beträgt der Jahresmittelwert infolge des ozeanischen Einflusses + 11,4 C. Landschaft Geologisch ist die Halbinsel Bretagne Bestandteil des Armorikanischen Massivs, das wiederum ein Teil des Herzynischen Gebirges ist. Armorika bedeutet »Land am Meer«. Es hat eine zerklüftete Küste mit großen Buchten und fjordartigen Einschnitten, vor denen Hunderte von großen bis winzigen Inseln liegen. Zwei Höhenrücken trennen die Küstenlandschaft von der inneren Bretagne (Argoat, »Land der Wälder«). Trotz umfangreicher Rodung ist dies noch die »grüne und goldene Bretagne« mit Wiesen, Heiden und Laubwald. Das bis zu 300 Meter hohe gewellte Plateau wird von vielen tief eingeschnittenen Fluß-und Bachtälern durchzogen. Der nördliche Höhenrücken Montagne d'Arrée erreicht 384 Meter, der südliche Montagne Noire erhebt sich bis 326 Meter (Roc de Toullaeron). Die Ober-Bretagne im Osten ist der flachere, die Nieder-Bretagne im Westen der höhere Landesteil. Fauna und Flora In den Wäldern der Bretagne gibt es kaum
noch Hochwild. Die Jagd beschränkt sich auf Schnepfen. Die Vielfalt der Fischarten im
Meer ist hingegen groß: Scholle, Barsch, Seeaal, Makrele, Rochen, Seebarbe, Steinbutt,
Thunfisch, Sardine, Seezunge und Goldbrasse, ferner Krebse, Krabben, Hummer, Langusten,
Seedrachen, Austern, Muscheln und Schnecken. In Flüssen und Seen: Forelle, Lachs, Aal,
Hechte, Zander, Salm, Barbe, Brasse und Gründling. Wer die Meeresfauna gründlich
studieren möchte, kann das im Aquarium von Roscoff tun. Natur und Umwelt Der bereits in den sechziger Jahren
geschaffene Parc Naturel Regional d'Armorique vereint maritime Zonen mit den Resten des
armorikanischen Urgebirges, den Montagnes d'Arrée im Inneren. Die Inseln Ouessant und
Molène sind darüber hinaus Bestandteil des Unesco- Programms >Mensch und
Biosphäre<. Die Landwirtschaft nimmt den ersten Rang ein. Die autonomen Landstände förderten früh die Küsten- und Hochseefischerei. Heute sind über 60% aller Exportgüter landwirtschaftliche Produkte der Anbaugebiete in den Küstenregionen (Gemüse, Erdbeeren, aber auch Butter und besonders Käse). 2/3 der Bevölkerung sind in der Landwirtschaft tätig. Ölpest-Katastrophen brachten Austernzucht und Küstenfischerei in Gefahr und stellten vorübergehend die Erwerbsquelle Tourismus in Frage. Hinsichtlich des Pro-Kopf-Einkommens liegen die Bretonen im Vergleich zu den Nordregionen Frankreichs an letzter Stelle. Mangel an Rohstoffen und Energiequellen ließen eine Industrialisierung großen Ausmaßes nicht zu, ausgenommen in den Ballungsgebieten wie Rennes (Automobile, Baustoffe), Nantes (Import- und Industriehafen), Saint-Nazaire (Schiffbau) und in den Häfenstädten an der Cornouaille-Küste. |